Egon-Schiele-Geburtswohnung eröffnet

Am 15. Juni, drei Tage nach seinem 123. Geburtstag, wurde auf dem Tullner Hauptbahnhof die Originalwohnung der Familie Schiele feierlich eröffnet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit viel Liebe zum Detail wurden die Räumlichkeiten neu gestaltet und Schilderungen aus diversen Aufzeichnungen aus Schieles Zeit nachempfunden. Die ÖBB veranstalteten zu diesem Ereignis einen Erlebnistag, der mit einer Zugsfahrt mit einem Nostalgiezug von Heiligenstadt nach Tulln begann. Egon Schiele wurde in der Bahnhofswohnung als drittes Kind des Bahnhofsvorstandes Adolf Schiele geboren und verbrachte seine ersten 11 Jahre in Tulln. Sein Leben in der zu dieser Zeit sehr angesehenen Familie, aber auch die schwere Krankheit des Vaters und der damit verbundene finanzielle und gesellschaftliche Abstieg sowie der Bahnhof mit seiner Betriebsamkeit haben seine Kunst und sein Schaffen sicher entscheidend geprägt. Schon in sehr jungen Jahren begann er Eisenbahnen zu zeichnen, die mit Kreide gemalten Schienen führten durch die ganze Wohnung und obwohl sein Vater keinerlei Verständnis für Egons Zeichnungen hatte, zeigen Schieles Werke dennoch die große Liebe, die er für seinen Vater empfand. Der Kachelofen, in dem Adolf Schiele Egons Zeichnungen und später in geistiger Umnachtung auch den gesamten Aktienbesitz der Familie verbrannte, ist heute noch zu besichtigen. „Egon Schiele ist ein historisches Familienmitglied der Stadtgemeinde und die Eröffnung des Geburtshauses ein Meilenstein in der Entwicklung Tullns als Tourismus-und Schiele-Stadt“ freute sich Bgm. Mag. Peter Eisenschenk in seiner Ansprache. LR Mag. Karl Wilfing betonte in seiner Festrede, dass Tulln in Zukunft nicht nur als Garten-, sondern auch als Schielestadt über die Grenzen hinweg bekannt sein werde. Die Museumswohnung ist ab sofort jeden Tag von 10.00 bis 20.00 Uhr zu besichtigen. Eintritt: € 2.- Das Foto zeigt den Kurator der Ausstellung Dr. Christian Bauer, den Vorstandsprecher der ÖBB Infrastruktur AG Ing. Mag. Andreas Matthä, LR Mag. Karl Wilfing, Bgm. Mag. Peter Eisenschenk, Mag. Ulrike Vitovec von der Volkskultur NÖ und Vizebgm. Mag. Susanne Schimek